Seit April bin ich nun in Bulgarien, mitten im Rhodopengebirge im Südwesten des Landes. Wir haben ein Haus auf 1100m Höhe in einem kleinen muslimischen Dorf gemietet mit 300 Jahre alten Steinmauern und malerischen Blick ins Tal und über die Berge. Das Dorf ist so klein, dass es weder Straßenamen noch Hausnummer gibt und wir sind die ersten Fremden in diesen Dorf. Wir werden freundlich und mit großen Herz aufgenommen.

Dieser Teil Bulgariens ist hauptsächlich muslimisch im Gegensatz zur hauptsächlich orthodoxen Bevölkerung des Landes und sie haben ihre eigenen Traditionen. Die Menschen hier leben stark eingebunden in mit den Rhythmen der Natur und sie lieben ihre Natur hier sehr. Unsere Nachbarn sprechen mit soviel Liebe über ihre Gegend und die Natur hier. Wie schön die Sonne heut scheint, dass bald der Herbst mit seinen tollen Farben kommt und die Winter hier wundervoll und magisch sind. Und die Natur die Hausapotheke für alle Wehwehchen ist und dass es jetzt im Herbst Zeit ist die Ernte einzufahren, Früchte einzukochen oder zu trockenen um einen Vitaminvorrat für den Winter zu haben. Sie haben dass Wissen darum von ihren Vorfahren, niedergeschrieben und praktisch weitergegeben. Selbst die Jüngsten wissen darum hier.

Jeder hat eine Bank oder Gartenschaukel vor dem Haus, von der die wundervolle Aussicht genossen werden kann. Und ja sie wird oft genutzt undd ich liebe die zufriedenen Gesichter, wenn sie dort sitzen.

Jede Familie, jedes Haus hat einen Garten oder mehrere Felder, die weitesgehend den Supermarkt ersetzen. Anfang Mai vorm Beltaine Vollmond wurde überall eifrig ausgesät und jetzt vor der Tagundnachtgleiche emsig die Ernte eingefahren.

Den Überschuss an Biogurken und Tomaten und Beeren wird mir den ganzen Sommer freudig überreicht. Generell ist es hier eine Geste der Verbundenheit sich Essen zu schenken, was ich sehr mag. Da ich nur ein paar Kräuter im Vorgarten hier habe, backe ich öfter mal einen Kuchen, und probiere neue Kreationen aus.

Es ist das erste Mal, dass ich in Bergen lebe und die Geschenke empfangen darf die mit dem Sein in dieser Naturlandschaft kommen.

Die letzten 2 Jahre war es mir immer sehr wichtig in Meernähe zu sein und es sehr warm zu haben. Meine Seele brauchte die Kraft des Ozeans, des Meeres und der Seen, um Heilung und Rückverbindung zu erfahren. Um wieder weich zu werden. Mich getragen zu fühlen. Eine tiefe Sehnsucht zu erfüllen.

Doch nun bin ich bereit ,die Kraft und Stille der Berge, von die mein Liebster schon oft geschwärmt hat, zu empfangen und zu genießen.

Ich liebe es, wie meine Nachbarn im Garten vorm Haus zu sitzen und meinen Blick schweifen zu lassen. Die Weite im Außen zu meiner eigenen werden zu lassen. Das Lichtspiel der Nachmittag und Abendsonne zu genießen und nunin das goldene Licht des Spätsommers einzutauchen. Die Bussarde und Adler zu beobachten und ihrer Rufe zu lauschen. Meine Seele atmet aus hier draußen, Tränen der Berührung kommen immer wieder. Die Schönheit dieser Natur legt etwas in meiner Seele frei, was das Meer nicht berühren konnte.

Jetzt im Spätsommer reifen die Brombeeren und der Holunder auf meiner Lieblingslaufstrecke. So verbringe ich Stunden mit Sammeln der Beeren und Zubereiten von Saft, Sirup und Marmelade. Da schwinge mich quasi auf die Aktivitäten meiner Nachbarn ein:-)

Ich besinge die Brombeer- und Holundersträucher zum Dank für die Früchte, die sie mir geben. Da ich sie selbst einsammle, ensteht diese persönliche Verbindung zu diesen Sträuchern, so tief, dass sich mir ihr Spirit beim Singen meiner Lieder zeigt. Tiefe Demut erfüllt mich.

Ich verstehe jetzt mehr wie meine Ahnen, Landbesitzer und Bauern fühlten, als sie noch verbunden waren mit den Gezeiten und der Natur. Und mir meine Nachbarn dies hier lebendig spiegeln.
Für einen Moment macht es mich nachdenklich, traurig und sehnsüchtig, dass ich den Pflanzen und Tieren, von denen ich mein Essen im Laden kaufe, nicht persönlich danken kann. Und hoffe, dass überhaupt jemand beim abernten ihnen dankt. Zum Glück habe ich das Despacho-Ritual in meinen Leben, dass ich regelmäßig zelebriere um grundlegend Mutter Erde, den Pflanzenspirits und co. zu danken und Gaben zum Ausgleich anzubieten. ( diese bringe ich dir gerne auch persönlich in meine Despacho- Ritual-Kurs bei )

Hier ist soviel Ruhe in den Bergen, so eine Langsamkeit und Stille. Ich dachte, ich wäre schon am Meer langsam geworden, aber ja es geht noch mehr. Ich habe Zeit jeden Gedanke zu Ende zu bringen. Jedes Gefühl endlich mal zu Ende zu fühlen. So viele Loops zu schließen.

Alles zu beobachten. Jede Bewegung. Jede Veränderung. In mir. In der Natur. Die Pflanzen sprechen zu mir, wenn ich spazieren gehe. Flüstern mir ihre Botschaften zu. Laden mich ein, ihre fast vergessene Zauberkraft zu entdecken. Die Schamanin und das kleine Mädchen in mir wissen schon lange, dass alles beseelt ist und lebt. Und selbst in Berliner Zeit öffneten sich immer mal die Tore zu dieser Welt und insbesondere Bäume würden zu mir sprechen. Mich erinnern. Doch die Intensität ist jetzt eine andere. Magie ist überall.

Ich bin tief berührt und je länger ich hier bin um tiefer berührt mich Land, Flora, Fauna und Leute. Selig, Beseelt. Befriedet. Und unendlich dankbar, dass mir dieser Weg, diese Möglichkeit, dass alles so zu erleben, geschenkt wurde. Ich es gewählt habe. Und ich so und von hier wirken darf. Tiefer sinken darf in diese Erfahrung.In das Leben selbst. Und ich werde noch tiefer heinsinken. Mich fallen lassen. Der Herbst und der Winter kommt. Und es wird mein erster in den Bergen sein. Unser Holz für den Ofen ist gekommen und gestapelt. Der Holundersaft, Aroniasaft abgekocht und abgefüllt. Ich freue mich auf die bunten Farben des Herbstes von denen unser Nacbar geschwärmt hat…und bin gespannt was hier auf mich wartet.

Welche Magie der Winter in den Bergen bringt…

Ich werde berichten.

Alles Liebe und möge ich die Magie und Kraft der Natur auch zu dir

fließen!

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